Epilepsie: Was ist das?

 

Epilepsie ist der Name einer häufigen neurologischen Erkrankung, bei der unterschiedliche epileptische Anfälle auftreten können. Ein epileptischer Anfall ist eine vorübergehende Funktionsstörung von Nervenzellen im Gehirn. Dabei finden vermehrte und gleichzeitige elektrische Entladungen von Nervenzellen statt. Welche Auswirkung das hat, hängt mit den Aufgaben der beteiligten Nervenzellen zusammen, die diese normalerweise haben. So können diese zum Beispiel plötzlich auftretende und nicht willkürlich steuerbare Veränderungen des Bewusstseins, Verhaltens, Wahrnehmens, Denkens, Gedächtnisses oder der Anspannung der Muskulatur sein.
(nach Krämer G., Epilepsie 4. Auflage; S.16)

 

Anzeichen für Epilepsie

Von einer Epilepsie wird gesprochen, wenn mindestens zwei nicht provozierte Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten. Oder schon nach einem ersten Anfall, wenn ein erkennbar hohes Risiko für einen weiteren Anfall besteht. (nach Krämer G., Epilepsie 4. Auflage; S.19)

Die Häufigkeit dieser Erkrankung wird mit einem Prozent in der Bevölkerung angegeben. In der Oberpfalz sind das ca. 1.100 Menschen. Damit teilen die Betroffenen das gleiche Schicksal wie Napoleon, Cäsar und Johanna von Orleans. Auch diese historischen Persönlichkeiten hatten epileptische Anfälle.

Man nimmt an, dass ca. fünf Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben einen epileptischen Anfall bekommen, ohne jedoch eine Epilepsie zu entwickeln. (Brandt 2016)

Eine Epilepsie kann in jedem Alter neu auftreten – mit jeweils einem Gipfel an Neuerkrankungen in der Kindheit sowie im Alter. Nachfolgende Grafik verdeutlicht dies.

 

Abbildung: Altersabhängige Inzidenz der Epilepsie. Die altersabhängige Inzidenz der Epilepsie zeigt einen 2-gipfeligen Verlauf mit einem ersten Maximum in der Kindheit und einem zweiten Maximum im höheren Lebensalter (rote Pfeile).

Epilepsieberatung Regensburg